Kirche und Pfarrhaus
Die Kirche von Watterbach
Schon 1429 wurde in Watterbach die erste Kirche gebaut. Von ihrer Größe kann man sich so ungefähr eine Vorstellung machen. Denn als die jetzige Kirche gebaut wurde, hieß es: "Von den Steinen der alten Kirche kann beinahe eine Seite der neuen aufgebaut werden". Danach konnten die Ausmaße nur sehr gering gewesen sein.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die 1429 erbaute Kirche ein Wallfahrtsort. Nicht nur aus der Pfarrei Kirchzell, sondern auch aus anderen Orten wie Weilbach, Amorbach, Hambrunn, Gönz, Donebach und Galmbach wallten Gläubige hierher. Daher wurde diese kleine Kirche mit der Zeit wohl zu klein. Außerdem mußte sie am Ende dreier Jahrhunderte ziemlich baufällig gewesen sein.
Eine interessante Sage rangt sich um die alte Kirche: Man war sich nicht einig über den Standort. Daher wurden zwei Kühe eingespannt und dort wo sie stehen blieben, werde gebaut. Die liefen den Berg hinauf, blieben stehen und knieten nieder. Also wurde dorthin gebaut. Dies war vermutlich der Standort der jetzigen Kirche. Um 1778, als die alte Kirche zu klein und nach 350 Jahren wohl auch baufällig war, entschied man sich für den Bau einer größeren Kirche.
Wieder war man sich nicht einig über den Standort. Architekt und Geschäftsleute rieten davon ab, die neue Kirche wieder auf den Berg zu bauen. Es würden erhebliche Kosten nur für die notwendigen Stützmauern um die gesamte Kirche entstehen, die für das Gebäude selbst fast reichen würden, unten im Dorf wären geeignetere Bauplätze. Außerdem mußte das gesamte Baumaterial den Berg hinauf transportiert werden. Aber die Watterbacher wollten ihre neue Kirche am alten Platz haben und scheuten keine Mühen und Kosten. Sie verpflichteten sich, alle Materialien umsonst und zur Gottes Ehr den Berg hinauf zu schaffen.
So wurde von 1778 bis 1779 die heutige Kirche mit den aufwendigen Stützmauern erbaut. Der Stil der Kirche kann man an der "Zwiebelform " des Kirchturms schon von außen erkennen, Barock - Rokoko. Eine erstmals große Kirchenrenovierung fand 1938/39 statt. Ständig wurden von der Kirchengemeinde Watterbach Sanierungen und Verbesserungen durchgeführt.
So bekam das Gebäude 1967 eine Warmluftheizung, 1969 eine elektrische Kirchenuhr mit Schlagewerk, 1970 wurde das Dach neu gedeckt, 1971 das Innere neu getüncht. 1979 wurde zum 200 jährigen Jubiläum die wertvolle und historische "Schleifladenorgel" restauriert und die Empore erneuert. 1980 wurde die gesamte Treppenanlage erneuert, 1985 der Kirchturm neu eingeschiefert.
1999 wurde in Eigenleistung eine rollstuhlgerechte Zufahrt geschaffen und 2001 wurde ein funkgesteuerter Liedanzeiger angeschafft. Auch in naher Zukunft wird die Kirchengemeinde Watterbach für den Erhalt des Gotteshaus finanziell bis an die Grenzen gefordert werden. Eine Innensanierung steht demnächst an.
Außerdem müssen mittelfristig die Stützmauern saniert werden, hier kommt warscheinlich eine aufwändige "Kernspindelung" zum Einsatz. Die trocken aufgesetzte Sandsteinstützmauer wird mit Hilfe von Beton und Stahl mit dem dahinter liegendem Fels verbunden.
Das Pfarrhaus:
Das kircheneigene Pfarrhaus wurde 1994 in Eigeninitative der Kirchengemeinde Watterbach mit großzügiger finanzieller Hilfe der Diözese Würzburg und des Marktes Kirchzell von Grund auf saniert. Zwei Mietwohnungen und eine Etage für die Allgemeinheit für Wahlen, Feiern, Gruppenstunden, kirchliche Zwecke und Tanz entstanden. Es trägt sich durch die ständigen Mieteinnahmen selbst und wird von der Kirchengemeinde Watterbach in Eigenleistung ehrenamtlich gepflegt, unterhalten und verwaltet.